Google setzt 5,5 Milliarden Euro auf Deutschlands KI-Zukunft

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Google hat eine Großinvestition in Höhe von 5,5 Milliarden Euro in Deutschland angekündigt und damit sein starkes Engagement für den technologischen Fortschritt des Landes signalisiert und seine Position als führender Akteur im europäischen Cloud Computing und der künstlichen Intelligenz (KI) gefestigt. Diese mehrjährige Initiative, die bis 2029 läuft, wird sich auf den Ausbau der Google Cloud-Infrastruktur und die Förderung der lokalen Talententwicklung konzentrieren.

Das Herzstück dieser Investition sind zwei strategisch günstig gelegene deutsche Standorte: Dietzenbach, etwas außerhalb von Frankfurt, wo ein neues Rechenzentrum gebaut wird, und Hanau, wo der bestehende Campus erheblich modernisiert wird. Diese Einrichtungen bilden das Rückgrat der Cloud-Regionen von Google in Deutschland und versprechen einen schnelleren und sichereren Zugang zu KI-gesteuerten Diensten für Unternehmen wie Mercedes-Benz und Koenig & Bauer.

Diese Erweiterung ist nicht auf Rechenzentren beschränkt. Google verstärkt außerdem seine physische Präsenz in wichtigen deutschen Städten. Im historischen Berliner Arnulfpost-Gebäude soll ein neuer Hub entstehen, der Platz für bis zu 2.000 Mitarbeiter schafft. Weiteres Wachstum wird in Frankfurt und München erwartet, wodurch die Gesamtbelegschaft von Google im Land gestärkt wird.

Philipp Justus, Googles Country Manager für Deutschland, bezeichnete dies als das „bisher größte Investitionsprogramm“ des Unternehmens in Deutschland. Die prognostizierten wirtschaftlichen Auswirkungen sind erheblich: Google schätzt, dass die Investition in den nächsten vier Jahren jährlich etwa 1 Milliarde Euro zum deutschen BIP beitragen und jedes Jahr rund 9.000 Arbeitsplätze sichern wird.

Dieser Schritt erfolgt zu einer Zeit, in der Deutschland trotz wirtschaftlicher Gegenwinde aktiv versucht, ausländische Investitionen anzuziehen. Regierungsvertreter, darunter Finanzminister Lars Klingbeil und Digitalminister Karsten Wildberger, haben das Engagement von Google herzlich begrüßt. Diese Investitionen gelten als entscheidend für die Positionierung Deutschlands als führender Anbieter europäischer Rechenzentrumsinfrastruktur und die Festigung seiner Attraktivität für technologische Innovationen.

Jenseits der Infrastruktur: Datensouveränität und grüne Initiativen

Die neue Anlage in Dietzenbach wird zum globalen Netzwerk von Google Cloud aus 42 Cloud-Regionen beitragen und die digitale Präsenz des Unternehmens in ganz Europa stärken. Insbesondere werden die deutschen Standorte weiterhin „Sovereign Cloud“-Dienste hosten, die den strengen europäischen Data-Governance-Vorschriften entsprechen – eine direkte Reaktion auf Bedenken hinsichtlich der technologischen Dominanz der USA im Datenmanagement.

Google integriert Nachhaltigkeit auch in seine deutschen Aktivitäten. Das Unternehmen wird seine bestehende Partnerschaft für kohlenstofffreie Energie mit Engie bis 2030 verlängern und Strom aus erneuerbaren Quellen wie Onshore-Wind- und Solarenergie beziehen, ergänzt durch Batterie- und Wasserspeicher. In Dietzenbach wird Google ein Wärmerückgewinnungsprojekt erproben, das die Abwärme des Rechenzentrums auffängt und in das örtliche Fernwärmenetz einspeist, was ausreicht, um über 2.000 Haushalte zu heizen.

Um sein Engagement für die Förderung lokaler Talente weiter unter Beweis zu stellen, investiert Google in Initiativen zur digitalen Kompetenz an Schulen und Stiftungen in Hanau und Dietzenbach. Diese Programme konzentrieren sich auf Programmieren, MINT-Ausbildung und Prototyping und vermitteln jungen Deutschen Fähigkeiten, die für die sich entwickelnde Technologielandschaft von entscheidender Bedeutung sind.

Diese umfassende Investitionsstrategie verdeutlicht das Bestreben von Google, eine zentrale Säule der KI-gesteuerten Zukunft Deutschlands zu werden und gleichzeitig wichtige gesellschaftliche Anliegen in Bezug auf Datensicherheit und Umweltverantwortung zu berücksichtigen.